Ein jeder muss von seinem Beruf leben können, daher muss auch ich Geld für meine Tätigkeit nehmen.
Doch das sollte nicht der Grund sein, wieso Sie mich nicht kontaktieren, denn Geld ist nicht das Wesentliche, Ihre Trauer schon!
Es gibt nur diese eine Chance, eine Wiederholung ist unmöglich, daher muss die Abschiedsfeier professionell, wohldurchdacht und alles in allem als ein wunderschöner Blumenstrauß ausgearbeitet werden.
Ein Leben in 30 Minuten zu beschreiben, schemenhaft wieder für einen Moment lebendig werden zu lassen, vermag man nicht, wenn man nur den Namen, Geburts– und Todestag austauscht. Nein, er verlangt echte Arbeit und Einfühlungsvermögen.
Es mag Menschen geben, die so vorgehen, aber mein Weg ist es nicht. Für mich ist jedes Leben unendlich kostbar und einzigartig, so dass jeder Lebensweg individuell ist und etwas Besonderes darstellt, das es zu erzählen gilt.
Ein jeder Lebensweg lässt uns Höhen und Tiefen durchschreitet, aber stets wachsen. Das in Liebe zu beschreiben ist die Aufgabe einer gelungenen Trauerrede.
Daher bedarf eine gute Trauerrede seiner Zeit, so dass ich bei meiner knapp fünf jährigen Erfahrung, in der ich viele, viele Trauerreden gehalten und geliebte Menschen beerdigt habe, einen durchschnittlichen Zeitaufwand von 9-11 Stunden zum Schreiben einer individuellen, passgenauen Rede benötigt habe.
Hinzu kommt ein ausführliches Abschiedsgespräch, mit den Hinterbliebenen, in der Regel mindestens zwei Stunden, um durch gezielte Fragen ein rundes Lebensbild des verstorbenen Menschen zu erhalten.
Hierfür fahre ich zu den Hinterbliebenen.
Die Trauerfeier selbst und die Grablegung benötigt, bei einer „normalen“ Beerdigung eine Dauer von circa 30-45 Minuten, wenn mehrere Honoratioren ebenfalls sprechen eher eine Stunde inklusive der Lieder.
Dies gilt gerade in Großstädten, Frankfurt, Wiesbaden Mainz, zu berücksichtigen, denn bei einer einfachen Buchung die Trauerhalle stehen nur 30 min. zur Verfügung.
Das wird spätestens dann problematisch, wenn mehrere Personen zusätzlich sprechen sollen. Doch für den Redner ist es ebenso schwer das Leben des geliebten, verstorbenen Menschen zu würdigen und gerecht zu werden, denn abzüglich der Honoratioren, der Lieder und der Gedichte bleiben nur wenige Minuten, um über das Leben eines geliebten Menschen etwas zu hören.
Da bleibt nicht viel Platz für Anekdoten, für das, was den Abschied einfacher, ja, schöner werden lässt, nämlich sich in der Trauer des Abschieds über verschiedene Erlebnisse in der Lebensgeschichte des verstorbenen Menschen zu erinnern und zu schmunzeln.
Trotzdem bin ich auch hier immer zuversichtlich und diene Ihnen mit voller Hingabe, mit all meinen Gaben, aber eben ganz nach dem Motto: In der Kürze liegt die Würze, den Menschen in Liebe und Dankbarkeit zu würdigen.
Dennoch möchte ich hier bereits anmerken, dies bei zusätzlichen geplanten Rednern, aus Freundes- Verwandten- oder Arbeitskreis zu berücksichtigen.
Für eine Trauerrede normaler Länge mit anschließender Grablegung produziere ich zwischen 13-16 Seiten (mit Größe 14).
Pro Seite benötige ich eine Lesezeit von circa drei Minuten, wobei manche Seiten von der Lesedauer gesehen etwas kürzer sind.
Das alles bedarf Zeit.
Denn nur in der Ruhe liegt die Kraft, für so einen Anlass, für so einen schweren Moment.
Daher bin ich auch meist eine halbe Stunde vor Beginn der Trauerfeier vor Ort, um eventuelle Änderungen und Wünsche gegebenenfalls noch einbauen oder Probleme kurzfristig beheben zu können. Aber auch um allen die Sicherheit zu geben, dass die Trauerfeier rechtzeitig losgehen kann und ohne Hektik.
Ohne Fahrtzeit beläuft sich daher meine komplette Arbeitszeit auf mindestens 11,5-13,5 Stunden. Bei größeren Trauerfeiern kommen weitere Arbeitsstunden hinzu.
Daher erlaube ich mir eine durchschnittliche Kostenvergütung von 750€ (inkl. 19% Umsatzsteuer) zu veranschlagen.
Das entspricht bei mir, als selbstständig Tätigem, einem Bruttostundenlohn von circa 65€ die Stunde.
(Handwerkerstundenlohn eines Gesellen)
Nichtdestotrotz bin ich auch gerne bereit, bei finanziellen Einschränkungen eine Trauerfeier kostengünstiger bzw. kostenlos zu gestalten.
Deshalb erlaube ich mir, bei einem sehr vermögenden verstorben Menschen, nach Absprache mit den Angehörigen, einen höheren Stundenlohn von 80€ zu veranschlagen.
Dies kann ich jedoch nur, weil wohlhabende Menschen, die über meine Leistung dankbar und glücklich sind, mir etwas mehr geben wollen.
So verfahre ich nach dem freiwilligen Prinzip: wer wenig oder nichts hat, der gibt weniger, in Ausnahmefällen auch nichts, doch wer mehr hat, der gibt nach seinem Gusto eben mehr.
Ein Vermögensberater verlor seine 57-jährige geliebte Frau und beauftragte mich mit der Trauerfeier. Nachdem wir in Anwesenheit von mehreren hundert Trauergästen Abschied genommen hatten, rief mich der Ehemann am nächsten Tag an, unterhielt sich mit mir und am Ende unseres Gesprächs fragte ich ihn, ob ich bei ihm eine Rechnung von 850€ ausstellen dürfte.
Seine Antwort lautete: „Das dürfen Sie, darf ich Ihnen jedoch trotzdem 1000€ überweisen?“
Durch solche wertschätzenden Gesten wird ein Ausgleich geschaffen, der es mir ermöglicht von meiner Tätigkeit zu leben und noch genügend Zeit zu haben, alle Trauerfeiern, egal ob von finanziell Armen oder Reichen, mit der gleichen Liebe und Hingabe zu gestalten und zu halten. Denn jeder Mensch ist unendlich kostbar, wertvoll und geliebt.
„Einer trage des anderen Last, so erfüllt ihr das Gebot der Liebe!"
Wenn ich die Preise von einigen wenigen Kollegen sehe, dann bin ich schon etwas erstaunt.
Denn wie kann man bei einem angegebenen Arbeitsaufwand von mindestens 10 Stunden eine Rechnung von 350€ für eine Trauerfeier veranschlagen und seine Krankenversicherung, seine Rentenversicherung, seine Kosten (Auto, Büro, Telekommunikation etcetera) bezahlen und davon ebenso seinen Lebensunterhalt bestreiten?
Das geht nicht.
Es sei denn, man spart Zeit ein. Zum Beispiel im Abschiedsgespräch, indem man nur telefonisch ein paar Daten erfragt, einsetzt und fertig.
Oder man schreibt standardmäßig einfach weniger. Eine Rede mit 6-8 Seiten benötigt natürlich viel weniger Zeit, als eine Trauerrede mit 13-16, nämlich genau die Hälfte.
Da sind wir dann aber auch bereits im Hochzeitsrednerbereich, wo die Reden mit 15-20 Seiten auch mit durchschnittlich 1000€-1500€ honoriert werden.
Ehrlich gesagt frage ich mich manchmal, da ich auch Hochzeitsreden, aber vor allem natürlich Trauerreden halte, wieso der Preis nicht ungefähr gleich ist?
Denn ich benötige fast ebenso viel Zeit für eine Hochzeitsrede, wie für eine Trauerrede, vielleicht ein paar Stunden mehr. Die Seitenanzahl ist aber fast identisch.
Pro Seite benötige ich eine Lesezeit von circa drei Minuten, wobei manche Seiten zeitlich gesehen etwas kürzer sind.
All das sind natürlich Faktoren, die in der Wirtschaft den Preis bestimmen, ganz unabhängig davon, dass mein Entlohnungssystem in meinen Augen das Gerechteste ist:
Wer wenig oder nichts hat, der gibt weniger, in Ausnahmefällen auch nichts, doch wer mehr hat, der gibt nach seinem Gusto eben mehr.
So tragen die Starken die Schwachen, ohne nur Gefallen an sich selbst zu haben, wie Paulus so weise schreibt.
Ich glaube gerade beim Tod sollten wir solidarisch mit unseren trauernden Mitmenschen sein, denn jeder hat eine würde- und liebevolle Trauerfeier verdient, in der man Abschied nehmen kann.
Alle Menschen, die so etwas erlebt, ja durchlebt haben, wissen wie kostbar das Abschiednehmen ist. Vor allem, wenn man in Frieden, in Liebe und Dankbarkeit auf diesen schweren Moment zurückblicken kann.